P1, Kampnagel Hamburg
1885 bis 1914 war Deutsch-Neuguinea eine der wenigen Kolonien des Deutschen Reiches. Sitz der deutschen Kolonialverwaltung war der Ort Herbertshöhe (heute Kokopo) auf der Insel Neupommern. Heute gehört die ehemalige deutsche Kolonie zum Staat Papua-Neuguinea. Während der deutschen Kolonialzeit heirateten deutsche Kaufleute einheimische Frauen. Deren Mischlingskinder wurden in den katholischen Missionen der Kolonialherren erzogen, in denen ihnen deutsche Gedichte, Kochrezepte und Weihnachtslieder beigebracht wurden. Wie in anderen Kolonien entwickelte sich aus dem Deutsch, das die Kinder gezwungen waren zu sprechen, eine Kreolsprache, das sogenannte Unserdeutsch. 2008 besuchte Nicola Unger u.a. die letzten Inselbewohner, die dieser Sprache noch mächtig sind, interviewte sie und sammelte Fotos. Aus diesem Dokumentarmaterial entstand zusammen mit der Schauspielerin Yvette Coetzee die Performance Unserdeutsch, ein faszinierender Abend über ein vergessenes Kapitel der deutschen Geschichte.
[Bühnenbild /Animation] Bärbel Haage
[Dramaturgie] Esther Steinbrecher
[Produktionsleitung] Marc Pohl
[Mit] Yvette Coetzee
Performance in Unserdeutsch und Deutsch.
UNSERDEUTSCH ist eine Koproduktion von KUNST-SToFF e.V. mit dem Goethe-Institut im Rahmen des Projekts „Sprachen ohne Grenzen”, dem Productiehuis der Rotterdamse Schouwburg, Schloss Bröllin e.V. und dem Zeebelt Theater, Den Haag. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. Unterstützt durch Goethe-Institut e.V., Goethe-Institut Jakarta, Goethe-Institut Niederlande, Stiftung Umverteilen, Aktion KulturAllianzen und Roskos & Meier OHG.